Hannah Rabl

Der Weg – bewegter Stillstand und stille Bewegung

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Ein Raum, drei weiße Sockel, eine Frau und ihr Wille – der Kampf beginnt.

Wie oft müssen wir im Leben alles riskieren, unsere Schmerzgrenze und Angst überwinden, über uns hinauswachsen und kämpfen, für die eigene Überzeugung und die Bewältigung von Herausforderungen?

Diese Diplomarbeit zum Thema BEWEGUNG beschäftigt sich inhaltlich mit dem Thema Beweggründe – der menschliche Wille und die Kraft der Motivation, und gestalterisch mit der Problematik den Eindruck Bewegung in einem statischen Material einzufangen. Ziel dabei war das Entwickeln und Umsetzen einer eigenen Gestaltungsform zu dieser Thematik, welche die Dynamik des inhaltlichen Themas aufgreift und auch optisch den Eindruck von Bewegung erzielt.

Meine praktische Arbeit zeigt den Weg einer weiblichen Figur, die unermüdlich kämpft, um einen Sockel zu erklimmen. Sie kämpft, sie scheitert. Sie kämpft weiter und scheitert erneut. Sie kämpft unbeirrbar und akzeptiert ihr Scheitern als Teil des Weges, der sie zum Ziel führen wird. Sie kämpft bis sie schlussendlich ihr Ziel erreicht, sichtlich vom Weg gezeichnet doch stärker als je zuvor. Auch der Sockel wird fortschreitend immer stärker vom Kampf beansprucht, verschmilzt mit der Protagonistin und wird elementarer Teil der Arbeit, an dem das Leben genauso seine Spuren hinterlassen hat, wie an der Figur selbst.

Die letzte Szene zeigt den ergreifenden Moment des Erfolgs, als all die Anspannung von ihr abfällt und ein Gefühl der Freiheit sie durchströmt – ein Symbol für all die Träume, für die es sich zu kämpfen lohnt, denn: Nichts ist unmöglich, wenn man es wirklich will.

Es ist eine Geschichte, in der die Hauptfigur zu Verkörperung des menschlichen Willens wird. Die Szene lässt verschiedene Interpretationen zu. So kann man die Reise der Skulptur auch als wortwörtlichen Versuch der Kunst oder des Kunstwerkes deuten, es auf den Sockel zu schaffen. Womöglich beschreibt sie auch einen sehnsüchtigen Kampf nach Erfolg und Anerkennung. Das Sehen nach einer Bühne auf der das Kunstwerk oder der Künstler selbst seine Geschichte erzählen und den Betrachter erreichen kann. Eine Sehnsucht und gleichzeitig Angst, die meiner Meinung nach, niemand besser versinnbildlichen könnte als Stefan Brüggemann:

„THIS WORK IS DESTROYED WHEN YOU STOP LOOKING AT IT AND RESTORED WHEN YOU LOOK AT IT“

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